Sinclair ZX-Spectrum

Beschreibung

Der Sinclair ZX Spectrum 16/48k ist ein Heimcomputer, der im April 1982 von Sinclair Research in Großbritannien zum Preis von 125 £ bzw. 175 £ auf den Markt gebracht wurde.

ZX_Originalbild

Er ist der Nachfolger des Sinclair ZX81 und arbeitet im Gegensatz zu seinem Vorgänger mit dem ASCII-Zeichensatz. Als Prozessor kommt ein Z80A mit 3,5 MHz zur Anwendung. Er verfügt über 16 oder 48 KB Arbeitsspeicher und 16 KB Festwertspeicher (ROM). Als Datenspeicher wird ein handelsüblicher Kassettenrekorder angeschlossen. Über einen Steckplatz können Hardwareerweiterungen angeschlossen werden.

Ein spezieller Chip, die ULA, kümmert sich um die Bildschirmdarstellung, die Tonausgabe und die Kassettenrecorder-Schnittstelle. Im Gegensatz zum ZX81 übernimmt die ULA sämtliche Aufgaben der Bilddarstellung, so dass der Prozessor damit nicht belastet wird.

Die Grafikauflösung beträgt 256 × 192 Bildpunkte (Pixel). Für die Farbdarstellung werden jeweils 8 × 8 Pixel in Blöcke zusammengefasst, so dass effektiv nur ein Farbraster von 32 × 24 Blöcken zur Verfügung steht. In jedem Block kann die Vorder- und Hintergrundfarbe aus 8 Farben ausgewählt werden. Zusätzlich können die Farben eines Blocks aufgehellt oder blinkend geschaltet werden. Die Rahmenfarbe kann separat aus 8 Farben ausgewählt werden. Als Ausgabegerät wird gewöhnlicherweise ein Fernsehgerät über den Antenneneingang angeschlossen. Am Erweiterungsanschluss liegt auch ein Basisband-Videosignal an, dies muss jedoch mittels einer Bastellösung entnommen und nachträglich verstärkt werden.

Im ROM ist hauptsächlich ein BASIC-Interpreter mit integrierter Eingabeaufforderung und Betriebssystem untergebracht. Die Tastatur des ursprünglichen Spectrum besteht aus Gummitasten über einer Kontaktfolie. Im Gegensatz zu anderen Rechnern werden die BASIC-Befehle nicht Buchstabe für Buchstabe eingetippt. Dazu ist jede Taste mit bis zu sechs Zeichen und Befehlen belegt, so dass für einen BASIC-Befehl ein Tastendruck bzw. eine Tastenkombination genügt. Dadurch ist eine relativ schnelle und tippfehlerfreie Programmierung möglich. Weiterhin kann so der BASIC-Interpreter die Befehle sehr schnell erkennen.

An Software waren vor allem Spiele, aber auch Textverarbeitung, Datenbanken und diverse Programmiersprachen erhältlich. Software wurde als BASIC-Programm abgedruckt und konnten so per Gummitastatur eingegeben werden. Im Vergleich zum marktbeherrschenden C64 von Commodore war die Verfügbarkeit und Vielfalt der Software auf dem deutschen Markt deutlich geringer. Auf dem britischen Markt war der ZX Spectrum jedoch lange der meistverkaufte Heimcomputer mit dem größten Angebot an Software.

Historie

Während meiner Schulzeit und auch anfangs meines Studiums stellte der heute kaum noch bekannte Rechenschieber das einzige Hilfsmittel dar. Anfang der 70-er Jahre kamen dann die ersten Taschenrechner zu fast unerschwinglichen Preisen auf den Markt, mehr als die vier Grundrechenarten war aber zunächst nicht möglich. In der zweiten Hälfte der 70-er ging es dann schnell vorwärts, die Taschenrechner wurden „wissenschaftlich“ und bald auch programmierbar. Kleine Basic-Programme konnten erstellt werden und auf Magnetkärtchen abgespeichert werden.

Im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit nahmen Berechnungen für die Auslegung und den Betrieb von metallurgischen Anlagen einen großen Raum ein. Für diese wiederkehrenden Berechnungen lernte ich den Einsatz solch programmierbarer Taschenrechner schnell schätzen und nutzte natürlich auch Anfang der 80-er Jahre die weiterentwickelte Technik in Form von Heimcomputern. Diese Geräte waren schon erstaunlich Leistungsfähig, leider aber in erster Linie auf Spiele ausgelegt. Meine Wahl fiel auf den ZX Spectrum von Sinclair, bei vergleichbarer Leistung mit anderen Systemen gab die kompakte Bauform für einen mobilen Einsatz den Ausschlag.

Umbau als "Laptop"

Im Hinblick auf einen beruflichen Einsatz waren natürlich noch einige Optimierungen erforderlich. Der Gedanke an einen Laptop war noch weit entfernt, aber in diese Richtung sollte es schon gehen. Ich strebte eine kompakte Einheit aller Komponenten an, die auch für einen mobilen Einsatz geeignet war. Computer, externer Speicher (Kassettenrecorder!), Drucker (Metallpapier!), Telefoninterface, Audiokomponenten, Stromversorgung und Bildschirm sollten in einer gemeinsamen Einheit untergebracht werden.

Wenn man bedenkt, dass der von Sinclair vorgesehene „Bildschirm“ ein simpler Röhrenfernseher war, der über den Antenneneingang angeschlossen wurde, kam also nur ein Mini-Fernseher wie er für Camping-Einsätze angeboten wurde in Frage. Hier war zwischen Gerätegröße und Bildschirmauflösung abzuwägen, es wurde jedoch klar, dass sich ein solcher Fernseher nicht in die angedachte kompakte Einheit integrieren ließ. Der „Monitor“ musste also außen vor bleiben.

Die restlichen Komponenten wurden aber alle auf einer Grundfläche von 31 x 21,5 cm untergebracht, also nur minimal größer als A4! Die Höhe betrug 5,5 cm, das Ding passte also in jede Aktentasche.

Bilder

Die folgenden Bilder zeigen die Ansichten des „Laptops“.

ZX_Ansicht von oben

Gesamtansicht

ZX_Rückansicht

Ansicht der Rückseite

ZX_Bedienungsanleitungen

Betriebshandbücher